Kapitel 2 – Das Kennenlernen

Das Erste, was eine pubertierende Teenagerin am frühen Morgen macht, nachdem sie den Abend zuvor eine Gruppe von Älteren kennengelernt hat, ist, ihren Laptop hochzufahren und Facebook zu öffnen. Es war an der Zeit die neuen Bekanntschaften im Internet zu suchen, zu finden und alles über sie zu erfahren.
Ich fand Yannik recht schnell online und schickte ihm eine Freundschaftsanfrage. Kurze Zeit später erhielt ich selbst eine Benachrichtigung. „Mathieu Rolles hat dir eine Freundschaftsanfrage gesendet.“ Und wieder war ich überrascht, dass der kleine und unscheinbare Typ, mit dem ich am Abend zuvor nicht ein Wort gewechselt hatte, etwas mit mir zu tun haben wollte. Ich nahm die Anfrage an.
Wir schrieben den ganzen Tag über Facebook. Die Themen reichten von Wohnort, über Lieblingsmusik, bis hin zu gemeinsamen Freunden. Am selben Abend tauschten wir dann unsere Nummern aus und schrieben uns weiter über SMS. Zum Glück hatte ich eine SMS-Flat bei Congstar, sonst hätten mich die Nachrichten sehr schnell mein gesamtes Prepaid-Guthaben gekostet. Morgens um halb vier einigten wir uns darauf, schlafen zu gehen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, dass er zwei Stunden später wieder aufstehen musste, um rechtzeitig bei Dodenhof in seiner Ausbildungsabteilung zu sein.
Morgens um 05:45 Uhr aufstehen, unter die Dusche springen, damit ich rechtzeitig um 06:45 im Büro sein konnte. Das war während der Ausbildung mein täglicher Ablauf.
Ich weiß, ich weiß, heute unvorstellbar für mich.. Ich konnte es mir damals nicht wirklich erklären, aber ich hatte trotz des frühen Weckers das Bedürfnis, noch länger mit Romina zu schreiben. Ich wollte einfach noch nicht ins Bett gehen und bis zum nächsten Tag warten, um ihr wieder zu schreiben und auf ihre Antwort zu warten.
Also wurden in den ersten Wochen meine Nächte deutlich kürzer. Aber das war’s mir wert!