Kapitel 5 – Die Fernbeziehung

Unsere Beziehung entwickelte sich schnell zu einer der wichtigsten für mich.

Und nicht nur das – wir teilten uns inzwischen auch einen großen gemeinsamen Freundeskreis. Die Typen, die mit mir und einer Freundin einen Tauschhandel eingegangen sind, waren mir mittlerweile nicht mehr fremd. Sie waren meine Freunde und ich hatte sie unheimlich gern.

Ich hatte definitiv einen Jackpot gezogen. Maddi und ich waren glücklich.

Die Monate vergingen und eines nachmittags Ende November, stand Maddi unangemeldet vor meiner Haustür. Er kam gerade von der Arbeit. Er wirkte etwas niedergeschlagen.

Sein Ausbildungsort, Dodenhof, hatte beschlossen, die eigene IT-Abteilung an einen externen Dienstleister abzugeben. Dieser IT-Dienstleister war die BTC mit Hauptsitz in Oldenburg.

Zu Maddis Glück musste er sich keinen neuen Ausbildungsplatz suchen, sondern die BTC übernahm ihn als Auszubildenden. Hierbei gab es allerdings die Bedingung, dass er den Rest seiner Ausbildung im Headquarter in Oldenburg absolvierte. Das bedeutete für uns also eine Fernbeziehung.

Wir haben keine große Sache daraus gemacht. Ich wollte, dass es mit uns funktioniert und er wollte das gleiche, das wusste ich. So packte Maddi also recht schnell seine Sachen zusammen und zog Anfang Januar 2013 nach Oldenburg.

Wir haben versucht uns an den Wochenenden zu sehen, entweder ging es zu ihm oder zu mir. Außerdem kam er regelmäßig für eine Woche zurück nach Hause, wenn er Berufsschulzeit hatte.

Unsere Freunde trugen ihr übliches bei, sodass es sogar (fast) jedes Wochenende einen Anlass gab, damit Maddi zurück nach Sottrum kam.

Doch es gab immer den Sonntag, an dem es wieder hieß „Abschied nehmen“. Obwohl ich wusste, dass wir uns in einer oder zwei Wochen wiedersehen, schmerzte der Abschied am Bahnsteig und später am Auto dennoch.

Trotzdem funktionierte es mit uns und die Zeit der Fernbeziehung verging dann doch recht schnell.

Wir waren immer recht unkompliziert.
Wann immer es passte, kam Romina am Wochenende nach Oldenburg. Falls mal wieder einer unserer Freunde eine Party in der Heimat ausrichten wollte, nahm ich den Zug nach Sottrum und verbrachte jede freie Minute mit Romina. 

Und auch wenn es mal nicht klappte, das einer von uns am Wochenende den Weg zum jeweils anderen auf sich nehmen konnte, konnten wir uns über Chat & Telefon davon überzeugen, dass der andere noch lebt.

Maddi